Pflegegrad 5 im Überblick:
Alles zu Voraussetzungen, Beantragung und Leistungen
Thea Regenberg
Einen Pflegegrad 5 erhalten Menschen, die schwerste Beeinträchtigungen der Selbständigkeit und Fähigkeiten mit besonderen Anforderungen an die pflegerische Versorgung aufweisen. Er ist nicht zu verwechseln mit der Pflegestufe 5, denn vor dem Zweiten Pflegestärkungsgesetz 2017 wurde die Schwere der Pflegebedürftigkeit in die Pflegestufen 1 bis 3 eingeordnet. Die heutige Einstufung entspricht der damaligen Pflegestufe 3 mit eingeschränkter Alltagskompetenz (e.A.) oder der Pflegestufe 3 mit Härtefall. Der Pflegegrad 5 ist somit der höchste Pflegegrad und besteht ab 90 bis 100 Punkten im Begutachtungssystem.
Pflegegrad 5: Besondere Anforderungen an die pflegerische Versorgung
Der Pflegegrad 5 kennzeichnet sich durch einen besonders hohen Hilfebedarf bei Menschen mit schwersten Beeinträchtigungen der Selbständigkeit und Fähigkeiten. Der Unterschied zu Pflegegrad 4 ist, dass Menschen mit einem Pflegegrad 5 noch mehr Unterstützung benötigen und somit “besondere Anforderungen an die pflegerische Versorgung” aufweisen. Pflegegrad 5 wird vergeben, wenn im Begutachtungssystem des Medizinischen Dienstes (MD) oder bei Medicproof für Privatversicherte eine Punktzahl zwischen 90 und 100 erreicht wird. Personen mit Pflegegrad 5 benötigen nahezu vollständige Unterstützung in allen alltäglichen Tätigkeiten und Lebensbereichen.
Das umfasst die Hilfe bei der Körperpflege wie dem Waschen, An- und Ausziehen sowie Unterstützung bei der Zahn- und Mundpflege und der Hautpflege. In der Mobilität sind sie auf Hilfe angewiesen, sei es beim Gebrauch von Mobilitätshilfen, beim Aufstehen, Hinsetzen oder Gehen. Die Ernährung umfasst das Zubereiten, Vorbereiten und Anreichen von Mahlzeiten. Zur Pflege gehören auch die Übernahme der Intimhygiene und der Wechsel von Inkontinenzmaterialien, insbesondere bei bettlägerigen Pflegebedürftigen. Die Begleitung zu medizinischen Terminen sowie die Überwachung der Medikamenteneinnahme sind ebenfalls erforderlich. Bei Bedarf müssen auch medizinische Geräte bereitgestellt und unterstützt werden. Aufgrund der starken Beeinträchtigungen haben Menschen mit Pflegegrad 5 Anspruch auf umfangreiche Leistungen der Pflegekasse, damit eine vollumfängliche Versorgung sichergestellt werden kann. Die Ursachen für einen Pflegegrad 5 können dabei vielfältig sein, von fortgeschrittenen Krankheiten bis hin zu Folgen von Unfällen oder Operationen, die einen hohen Pflegebedarf zur Folge haben. Entscheidend ist immer der individuelle Umfang des Pflegebedarfs, der bei einem Pflegegrad 5 eine nahezu vollständige Übernahme und Begleitung der täglichen Aktivitäten erforderlich macht.
Das umfasst die Hilfe bei der Körperpflege wie dem Waschen, An- und Ausziehen sowie Unterstützung bei der Zahn- und Mundpflege und der Hautpflege. In der Mobilität sind sie auf Hilfe angewiesen, sei es beim Gebrauch von Mobilitätshilfen, beim Aufstehen, Hinsetzen oder Gehen. Die Ernährung umfasst das Zubereiten, Vorbereiten und Anreichen von Mahlzeiten. Zur Pflege gehören auch die Übernahme der Intimhygiene und der Wechsel von Inkontinenzmaterialien, insbesondere bei bettlägerigen Pflegebedürftigen. Die Begleitung zu medizinischen Terminen sowie die Überwachung der Medikamenteneinnahme sind ebenfalls erforderlich. Bei Bedarf müssen auch medizinische Geräte bereitgestellt und unterstützt werden. Aufgrund der starken Beeinträchtigungen haben Menschen mit Pflegegrad 5 Anspruch auf umfangreiche Leistungen der Pflegekasse, damit eine vollumfängliche Versorgung sichergestellt werden kann. Die Ursachen für einen Pflegegrad 5 können dabei vielfältig sein, von fortgeschrittenen Krankheiten bis hin zu Folgen von Unfällen oder Operationen, die einen hohen Pflegebedarf zur Folge haben. Entscheidend ist immer der individuelle Umfang des Pflegebedarfs, der bei einem Pflegegrad 5 eine nahezu vollständige Übernahme und Begleitung der täglichen Aktivitäten erforderlich macht.
Pflegegrad 5: Pflegegeld und Pflegesachleistungen
Menschen mit Pflegegrad 5 sind auf dauerhafte Unterstützung bei nahezu allen alltäglichen Aktivitäten angewiesen und haben daher Anspruch auf den höchstmöglichen Betrag an Pflegeleistungen. Das monatliche Pflegegeld beträgt in diesem Fall 947 Euro, während das Budget für Pflegesachleistungen bei 2.200 Euro liegt. Das Pflegegeld ermöglicht es, die Pflege im häuslichen Umfeld eigenständig zu organisieren und wird monatlich direkt an die pflegebedürftige Person ausgezahlt. Pflegesachleistungen hingegen werden nicht direkt ausgezahlt, sondern dienen als Budget für professionelle Unterstützung durch Pflegedienste, die regelmäßige Einsätze im Haushalt der betroffenen Person durchführen. Der Pflegedienst rechnet die Kosten dann direkt mit der Pflegekasse ab. Aufgrund der besonderen pflegerischen und medizinischen Anforderungen wird bei Pflegegrad 5 in der häuslichen Pflege oft eine Kombination aus beiden Leistungen notwendig oder der alleinige Einsatz von Pflegesachleistungen, um mehr Einsätze des ambulanten Pflegedienstes nutzen zu können. Beispielsweise können 40 Prozent der Pflegesachleistungen und 60 Prozent des Pflegegeldes genutzt werden. Diese anteilige Berechnung ermöglicht eine flexible Nutzung der Leistungen. Wenn man sich für eine Kombination entscheidet, ist man jedoch für sechs Monate daran gebunden, es sei denn, es liegen außergewöhnliche Umstände vor. Der Antrag auf Kombinationsleistungen kann über einen Änderungsantrag bei der Pflegekasse gestellt werden.
Pflegegrad 5: Leistungen
Beratung & Pflegekurse
Monatliche Leistungen
Jährliche Leistungen
Einmalige Leistungen
Leistungen für Pflegepersonen
Pflegegrad 5: Eine Versorgung Zuhause ist nicht unmöglich
Eine Versorgung Zuhause bei Pflegegrad 5 ist durchaus machbar und entspricht oft dem Wunsch vieler pflegebedürftiger Menschen und ihren Angehörigen, denn dort ist alles vertraut. Bei einem Pflegegrad 5 ist jedoch eine sorgfältige Planung besonders wichtig: Wer übernimmt wann welche Pflegeaufgaben? Können Angehörige, Freunde oder Nachbarn als Pflegepersonen unterstützen oder generell bei der Pflege unter die Arme greifen? Ein ambulanter Pflegedienst sollte einen Großteil der Versorgung abdecken, um pflegerische und medizinische Unterstützung sicherzustellen – denn Pflegebedürftige mit Pflegegrad 5 haben in der Regel besondere Anforderungen an die Versorgung.
Für die häusliche Pflege stehen aus diesem Grund folgende Leistungen und Optionen zur Verfügung: Das Pflegegeld beträgt bei Pflegegrad 5 947 Euro monatlich. Bei Inanspruchnahme professioneller Pflegedienste können bis zu 2.200 Euro monatlich für die ambulante Pflege genutzt werden. Eine Kombination aus Pflegegeld und Pflegesachleistungen ist möglich, wobei beispielsweise 40 Prozent der Pflegesachleistungen und 60 Prozent des Pflegegeldes gleichzeitig in Anspruch genommen werden können. Zur Entlastung der pflegenden Angehörigen stehen bis zu 1.612 Euro pro Jahr für Verhinderungspflege zur Verfügung, auch Ersatzpflege genannt, die durch nicht genutzte Beträge der Kurzzeitpflege auf 2.418 Euro aufgestockt werden kann. Bei einer vorübergehenden stationären Pflege, der Kurzzeitpflege, sind bis zu 1.774 Euro jährlich verfügbar, die durch nicht genutzte Verhinderungspflege auf 3.386 Euro aufgestockt werden können. Zusätzlich erhalten Pflegebedürftige monatlich 125 Euro für Unterstützungen im Alltag, beispielsweise durch Alltagsbegleiter oder haushaltsnahe Dienstleistungen. Für notwendige Umbaumaßnahmen in der Wohnung, wie den Einbau eines Treppenlifts oder die barrierefreie Gestaltung des Badezimmers, können bis zu 4.000 Euro je Maßnahme beantragt werden. Bei einer Pflegebedürftigkeit, insbesondere bei höheren Pflegegraden wie Pflegegrad 5, sind außerdem Produkte und Hilfen entscheidend, um den Alltag von Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen zu erleichtern und die Pflege effizienter zu gestalten. Dazu gehören Leistungen wie ein Hausnotrufsystem, das Sicherheit bietet und im Notfall schnelle Hilfe ermöglicht, sowie die monatliche Pflegebox für „zum Verbrauch bestimmte Pflegehilfsmittel“. Sie unterstützen die Pflege und Hygiene im häuslichen Umfeld und werden von der Pflegekasse übernommen. Zudem fördert die Pflegekasse wohnumfeldverbessernde Maßnahmen wie Umbauten zur Barrierefreiheit oder den Einsatz von Pflegehilfsmitteln wie Pflegebetten und druckentlastenden Matratzen. Diese Maßnahmen tragen erheblich zur Lebensqualität bei und ermöglichen es Pflegebedürftigen, möglichst lange zu Hause zu leben.
Eine umfassende Beratung durch Pflegeberater, medizinische Fachkräfte oder Sanitätshäuser in Ihrer Nähe hilft Ihnen dabei, die richtigen Maßnahmen für Ihre individuelle Pflegesituation zu finden. Durch gezielte Unterstützung kann der Alltag erheblich erleichtert werden, was zu einer verbesserten Lebensqualität für Pflegebedürftige und ihren Angehörigen führt.
Pflegegrad 5: Heimkosten
Die Auswahl des Pflegeheimes
Bei der Auswahl eines Pflegeheims sollten immer mehrere Faktoren berücksichtigt werden. Achten Sie in jedem Fall auf die Qualität der Pflege, die Qualifikationen des Pflegepersonals und regelmäßige Überprüfungen durch unabhängige Stellen wie dem Medizinischen Dienst. Eine Spezialisierung auf bestimmte Pflegebedürfnisse, wie Demenz oder Palliativpflege, sind ebenfalls sehr wichtig. Die Einrichtung sollte eine angenehme und barrierefreie Umgebung bieten, einschließlich komfortabler Zimmer und Gemeinschaftsräume.
Auch die Lage und Erreichbarkeit des Pflegeheimes spielen eine wichtige Rolle, um die Besuche von Angehörigen zu erleichtern und das Wohlbefinden der Pflegebedürftigen zu verbessern. Eine transparente Kostenübersicht das A und O, um versteckte Kosten zu vermeiden. Zusätzlich bieten viele Heime ergänzende Dienstleistungen wie Physiotherapie oder kulturelle Aktivitäten an, die den Alltag der Bewohner bereichern können. Das Ganze sollte natürlich auch den Interessen und Wünschen Ihres Angehörigen entsprechen, damit er oder sie sich rundum gut versorgt fühlt und seine oder ihre Bedürfnisse erfüllt werden.
Unser Tipp: Besichtigen Sie gemeinsam mit Ihrem Angehörigen verschiedene Pflegeheime in Ihrer Umgebung und lassen Sie sich vor Ort beraten. Nutzen Sie die Möglichkeit, die Räumlichkeiten anzusehen und vielleicht sogar an Veranstaltungen teilzunehmen. Kostenvoranschläge helfen dabei, die Heimkosten übersichtlich zu vergleichen, bevor Sie eine Entscheidung treffen. Sollte Ihr pflegebedürftiger Angehöriger aufgrund von Erkrankungen oder Immobilität nicht an den Terminen teilnehmen können, fragen Sie nach, ob Sie Fotos machen dürfen oder ein gemeinsames Telefonat mit der Heim- oder Pflegedienstleitung organisieren können.
Fazit: Die Versorgung bei Pflegegrad 5 richtig planen
Die Pflege bei Pflegegrad 5 erfordert oft eine umfassende Betreuung, sei es in den eigenen vier Wänden oder in einer Pflegeeinrichtung. Bei besonderen Anforderungen an die Pflege kann auch eine spezialisierte Einrichtung notwendig werden. Denken Sie daran, den Pflegegrad 5 nicht mit der Pflegestufe 5 gleichzusetzen, denn der heutige Pflegegrad 5 entspricht der damaligen Pflegestufe 3 mit eingeschränkter Alltagskompetenz (e.A.) oder der Pflegestufe 3 mit Härtefall. Der Pflegegrad 5 ist somit der höchste Pflegegrad und besteht ab 90 bis 100 Punkten im Begutachtungssystem. Und dank der vielfältigen Unterstützungsmöglichkeiten der Pflegeversicherung, angefangen beim Pflegegeld über Zuschüsse zu den Pflegeheimkosten bis hin zu wohnumfeldverbessernden Maßnahmen und Pflegehilfsmitteln, können Sie sicherstellen, dass Ihr Angehöriger die bestmögliche Pflege erhält. Eine sorgfältige Planung und Organisation sowie die Wahl der passenden Pflegeform sind dabei entscheidend - denn die Bedürfnisse der zu pflegenden Person stehen immer im Vordergrund der Versorgung. Informieren Sie sich daher ausführlich über die verschiedenen Leistungen und Zuschüsse der Pflegekassen, um den Pflegealltag zu erleichtern und die Lebensqualität Ihrer Liebsten trotz Beeinträchtigungen aufrechtzuerhalten. Bei Fragen können Sie sich jederzeit an Pflegeberatungsstellen, Pflegestützpunkte in Ihrer Umgebung oder auch das Pflegetelefon des Bundesfamilienministeriums wenden.
💜-liche Grüße
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Pflegegrad 5: Häufig gestellte Fragen
Was bedeutet Pflegegrad 5 und wann erhält man einen Pflegegrad 5?
Pflegegrad 5 ist der höchste Pflegegrad im deutschen Pflegesystem und wird bei Menschen anerkannt, deren Selbständigkeit und Fähigkeiten schwerste Beeinträchtigungen mit besonderen Anforderungen an die pflegerische Versorgung aufweisen. Voraussetzung dafür ist eine umfassende Begutachtung durch den Medizinischen Dienst (MD), bei der verschiedene Aspekte wie Mobilität, kognitive und kommunikative Fähigkeiten, Verhalten und psychische Problemlagen bewertet werden.
Welche finanzielle Unterstützung gibt es bei Pflegegrad 5?
Pflegebedürftige mit Pflegegrad 5 haben Anspruch auf verschiedene Leistungen der Pflegekasse. Dazu gehören monatliches Pflegegeld, Pflegesachleistungen für die ambulante Pflege, Verhinderungspflege, Kurzzeitpflege sowie ein Entlastungsbetrag für den Alltag. Weiterhin besteht der Anspruch auf eine Vielzahl an Zuschüssen für Hilfsmittel und Pflegehilfsmittel.
Welche Rolle spielt ein ambulanter Pflegedienst bei der Versorgung zu Hause?
Ein ambulanter Pflegedienst kann einen Großteil der Pflege und medizinischen Versorgung bei Pflegegrad 5 abdecken. Dies ist besonders wichtig, da Pflegebedürftige mit höheren Pflegegraden oft besondere pflegerische und medizinische Bedarfe in der Versorgung haben. Durch die Höhe der Pflegesachleistungen bei Pflegegrad 5 können mehr Einsätze Zuhause stattfinden.
Pflegegrad 5: Welche Vorteile bietet die häusliche Pflege im Vergleich zur stationären Pflege?
Die häusliche Pflege ermöglicht es Pflegebedürftigen, in ihrer vertrauten Umgebung zu bleiben, was häufig ihren Wünschen und Bedürfnissen entspricht. Zudem sind viele Maßnahmen und Hilfen zur Unterstützung im Alltag verfügbar, die durch die Pflegekasse finanziert werden können.
Wie hoch ist die Lebenserwartung von Menschen mit Pflegegrad 5?
Ein höherer Pflegegrad geht nicht automatisch mit einer geringeren Lebenserwartung einher. Die Lebenserwartung von Menschen mit Beeinträchtigung ist wie bei jedem anderen Menschen abhängig von vielen individuellen Faktoren, wie beispielsweise dem Gesundheitszustand und der Ausprägung von vorhandenen Erkrankungen.
Welche Unterstützung gibt es für wohnumfeldverbessernde Maßnahmen?
Die Pflegekasse fördert Umbaumaßnahmen in der Wohnung, wie zum Beispiel den Einbau von Treppenliften oder die barrierefreie Gestaltung des Badezimmers mit Zuschüssen. Diese Maßnahmen sind wichtig, um die Lebensqualität zu erhöhen und die Selbständigkeit bei Beeinträchtigungen zu unterstützen.
Zur Autorin
Thea Regenberg
Als erfahrene Altenpflegerin kennt sich Thea Regenberg mit den besonderen Bedürfnissen älterer Menschen bestens aus. Im Pflege ABC teilt sie ihr Fachwissen in der Grund- und Behandlungspflege, sowie der Organisation und Dokumentation von medizinischen und pflegefachlichen Abläufen.
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